Reto Hänny – Hans Hassler, 27.2.2017, 20.15h

LESUNG MIT DEM SCHRIFTSTELLER RETO HÄNNY, BEGLEITET VON HANS HASSLER AUF DEM AKKORDEON

Im Gespräch mit Georg Jäger.

Kultur am Montag, 27. Februar, 20.15h im Hotel Alpina, Tschiertschen

Bericht im Bündner Tagblatt vom 1.3.17 pdf
Bericht in der Aroser Zeitung vom 3.3.17 pdf

Anlässlich einer Lesung mit einem musikalischen Rahmen berichtet der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller Reto Hänny in Tschiertschen über Biographisches, sein Verhältnis zu Graubünden und zur alpinen Kultur. Hänny ist in Tschappina aufgewachsen. Die Lesung umfasst Passagen (z.B. aus Ruch, Flug) mit starkem Bezug zu Graubünden und aktuelle Beispiele (z.B. aus Blooms Schatten). Die noch nicht definitiv ausgewählten Texte geben sodann Gelegenheit zur Erörterung der Frage «Was ist Literatur», was gestaltet der Autor mit dem «Rohstoff Sprache», mit dem Hänny wie ein Bildhauer oder Maler arbeitet? Nicht zum ersten Mal begleitet der aus Chur stammende, ebenfalls sehr bekannte Akkordeon-Künstler Hans Hassler mit seinen Improvisationen die Lesung.

 

HANS HASSLER wuchs in Chur in einer volksmusikalisch geprägten Familie auf. Im Alter von sieben Jahren bekam er sein erstes Akkordeon und spielte dann in verschiedenen Kapellen seiner Heimatregion.
1956 wurde der Akkordeonspieler Kurt Heusser sein Lehrer, der ihm auch erstmals klassische Musik nahebrachte; später studierte er auch bei Hugo Noth. Mit zwei Brüdern war er dann als Hassler Buebe in der Ländler-Szene aktiv. Im Alter von sechzehn Jahren begann er ausserdem Klarinette zu spielen.
Von 1964 bis 1966 absolvierte Hassler in Detmold eine Ausbildung als Tontechniker, für die er das Klavierspiel erlernte, danach studierte er in Zürich vier Semester Anglistik und Musikwissenschaft, ausserdem ab 1969 Klarinette an der Musikakademie Zürich. Daneben tourte er als Unterhaltungsmusiker und spielte ab 1974 mit dem Schanfigger Ländlerquintett Bündner Volksmusik.
In den 1980er Jahren war er Schüler von Mogens Ellegaard in Kopenhagen. 1988 debütierte er beim Jazzfestival im Zürcher Volkshaus als Akkordeonsolist. Er spielte dann mit der Avantgarde-Jazzgruppe Habarigani und Mathias Rüeggs Vienna Art Orchestra und wirkte an Auftritten und Aufnahmen von Ivano Torre, Beat Follmi, Koch-Schütz-Studer und Gebhard Ullmann mit. Ende 2007 nahm er sein erstes Soloalbum sehr schnee sehr wald sehr auf.

RETO HÄNNY
Geboren am 13. April 1947 in Tschappina/Graubünden; aufgewachsen in einer Bergbauernfamilie. Nach der Volksschule Besuch des Lehrerseminars; ab Herbst 1968 einige Jahre Bergschullehrer. Ausgedehnte Reisen, u.a. in die Länder ums Mittelmeer, in den Orient bis Afghanistan und in die Sahara. Studienaufenthalte in Venedig und Amsterdam. Theaterarbeit am Stadttheater Chur. Ab 1973 Studium der Literatur, Ethnologie und Kunstgeschichte in Zürich. 1981 im Rahmen des internationalen Berliner Künstlerprogramms nach Berlin eingeladen, danach bis 1989 Aufenthalt in der damals noch geteilten Stadt; Studienaufenthalte in Polen. 1995 und 2005 als Stipendiat der visarte Graubünden Aufenthalt in der Cité Internationale des Arts in Paris. Einige Jahre Aufseher im Kunsthaus Zürich.

Lebt und arbeitet in Zollikon, Mathon/Graubünden und Berlin.
Hännys streng durchgearbeitete rhythmische Prosa voller Musikalität entfaltet eine reiche Welt an Eindrücken, Assoziationen und Bildern.

Wichtige Auszeichnungen:
Max-Frisch-Preis (1985), Ingeborg-Bachmann-Preis (1994), Schillerpreis der ZKB (2015), Zolliker Kulturpreis (2017);

wichtige Publikationen und Projekte:
Ruch. Ein Bericht, 1979, revidierte Fassung 1984
Flug, 1985
Helldunkel–EinBilderbuch,1994
Dinten. Im Bereich des Möglichen, work in progress, Auszüge in: Muscheln und Blumen.Literarische Texte zu Werken der Kunst. Ammann Verlag, Zürich 2003
Flug. Eine Übermalung (mit einem Nachwort von Samuel Moser), 2007
Blooms Schatten, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2014

 

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