LESUNG UND GESPRÄCH MIT LUKAS HARTMANN

Kultur am Montag

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(Fotos: zVg; ©Rolf Canal, Samedan)

22. Februar 2016, 20.15h, Hotel Alpina, Tschiertschen

Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller Lukas Hartmann. Moderation: Chasper Pult

160226_kam_hartmann_azBericht Aroser Zeitung, 25. Februar 2016

Der berühmte Räuber Jakob Reinhard, im Volksmund und in Räuberkreisen Hannikel genannt, wurde 1786 in Chur eingesperrt, konnte aber wieder fliehen. Jacob Georg Schäffer, bekannt als erster moderner Kriminalist in Württemberg, fing ihn wieder ein und verurteilte ihn.
Um die Flucht aus Chur, um eine der grössten Menschenjagden in der Gegend von Chur und um Ausgegrenzte geht es in der Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller Lukas Hartmann «Räuberleben».

Der Autor liest aus dem Roman «Räuberleben», der das Schicksal des flüchtigen süddeutschen Räubers Hannikel aus dem 18. Jahrhundert zum Thema hat. Hannikel wurde schliesslich in der Gegend um Chur verhaftet. Der Roman fragt, wann und warum der Mensch zum Räuber wird. Und wer überhaupt als Räuber gilt. Auch der neue, raffiniert gewobene Familienroman «Auf beiden Seiten» wird zur Sprache kommen.

räuberleben

Aus einem Interview im Tages-Anzeiger vom 20.2.2012:
«Vielleicht ist meine Arbeit auch eine Art Protest gegen eine wachsende Geschichtslosigkeit unserer Gegenwart.
Viele Mitmenschen haben überhaupt keine Ahnung mehr davon, wie die Gegenwart geworden ist, welche Verwerfungen ihr vorausgingen. Ich habe das Bedürfnis, diesen Dingen auf den Grund zu gehen: Wie ein Diktator vor dem unglaublichen Ansturm an Hoffnung kapitulieren muss, wie aber die Bedingtheit des Menschen gleich bleibt und die Hoffnung grausam zerstört wird. Der Mensch bleibt, was er ist – er bleibt fehlbar, er weigert sich, aus der Vergangenheit zu lernen, und ist trotzdem fähig zu sehr vielem, zu Liebe und Zuneigung.»

 

 

 

 

«Am 9. November 1989 spürte ich kurz den Flügelschlag der Utopie»
Heftig wie ein Meteoriteneinschlag wirft die politische Wende von 1989 die Figuren in Lukas Hartmanns neuem Roman aus der Bahn.
Im Gespräch erhellt er, wie viel eigene Erfahrung mit der Überwachung und mit den harten Denkfronten im Kalten Krieg in sein Buch einfloss: Tages-Anzeiger vom 26.3.2015

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