Kultur am Montag 2025

Montag, 27.1.25
Ässa wie äsia mit musikalischen Zwischengängen
Kurhaus Praden, 18.30 Uhr

Einheimische Köchinnen bereiten nach traditionellen Rezepten ein Essen (Chüngel) zu. Im schönen Saal des Kurhauses Praden hören die Gäste zwischen den Gängen, passend zur Region und zur aktuellen Ausstellung, volkstümliche Musik aus dem Schanfigg. Mit Franco Mettler (Klarinette) in Begleitung von einem Schwyzerörgeli. 
Franco Mettler (Chur) studierte an der Musikhochschule Zürich (Konzertdiplom für Klarinette). Er ist Mitglied der „kammerphilharmonie graubünden“ und als freischaffender Musiker tätig.

Essen mit Kultur und Kaffee (ohne Wein): CHF 60.–.
Reservation bis am 21.1.25: buero@pro-tschiertschen-praden.ch oder 079 451 98 75.

Montag, 3.2.25
Franz Hohler spaziert durch sein Gesamtwerk, Lesung
Hotel Alpina, Salle Belle Epoque, Tschiertschen, 20.00 Uhr

An diesem Abend führt Franz Hohler durch sein reichhaltiges literarisches Gesamtwerk. In seinen Geschichten löst sich die Wirklichkeit unmerklich auf und macht Ereignissen Platz, die sich unserer kühlen Logik entziehen. Mit ungewöhnlich wachem Blick für beunruhigende Details erzählt er von der Brüchigkeit und der Tragikomik unseres Alltags, aber auch von seiner Poesie. Franz Hohler ist zwar ein Kenner von Graubünden, das er in mehreren Werken beschreibt, diese Lesung soll aber auch ein Fenster zur Schweizer Literatur sein. Ein Abend mit einem hintergründigen Kritiker.
Franz Hohler wurde 1943 in Biel geboren. Er lebt heute in Zürich und gilt als einer der bedeutendsten Erzähler des Landes. Hohler ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Alice-Salomon-Preis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis. Sein Werk erscheint seit über vierzig Jahren im Luchterhand Verlag. franzhohler.ch. Bild: Michael Fritzsche.
Eintritt CHF 35.–. Reservation: buero@pro-tschiertschen-praden.ch oder 079 451 98 75.

Montag, 10.2.25
Andrea Küttel, Dominik Flückiger, Jodel und Schwyerörgeli, Konzert
Hotel Alpina Lodge, Tschiertschen, 20.00 Uhr

Die Jodlerin Andrea Küttel und der Schwyzerörgeli-Spieler Dominik Flückiger zeigen, wie vielseitig Schweizer Volksmusik tönen kann. Andreas Gesangs-Spektrum reicht vom Naturjutz bis zum Jazz. Als innovativer und vielseitiger Musiker versetzt Dominik Flückiger dem Schwyzerörgeli hippe Klänge und schlägt mit seinen Kompositionen Brücken zwischen Volksmusik und anderen Genres.
Vermengt man eine Prise Jodel und eine Scheibe Schwyzerörgeli mit einem Esslöffel Volksmusik und einem Kaffeelöffel Jazz, entsteht eine erfrischende Mischung von Tradition bis Improvisation.
Andrea Küttel, *1997, wuchs in Chur auf und kam durch ihre Eltern früh mit der Volksmusik in Berührung. Nach ihrer Ausbildung zur Pharmaassistentin begann sie 2019 ein Jodel-/Jazz-Studium an der Hochschule Luzern. Im Winter 2023 absolvierte sie den Bachelorabschluss und aktuell befindet sie sich im Masterstudium in Vokalpädagogik. Seit 2022 unterrichtet sie an der Jodelschule «jodel.ch» in Einsiedeln. Musikalisch ist sie vielseitig: Im Trio Küttel mit ihrer Familie und im Gesangsquartett Stimmreise.ch. Im Jahr 2021 gründete sie die Formation Quarz und im selben Jahr wurde sie Teil der Popband Noxx. Seit Anfang 2024 spielen Dominik Flückiger und Andrea Küttel im Duo.
Als studierter Schwyzerörgelilehrer hat Dominik Flückiger jahrelange Erfahrung an verschiedenen Musikschulen. Gleichzeitig leitet er Ensembles und Talentlager. Als innovativer und vielseitiger Musiker schlägt er mit seinen Kompositionen Brücken zwischen Volksmusik und anderen Genres. Das Tüfteln an Melodien und Arrangements war schon immer seine Passion. Nebst unzähligen Ländlerstücken komponiert Dominik Werke in unterschiedlichsten Genres. Seien es Kammermusik, Sinfonisches Orchester, Fusion oder Volksmusikensemble, seine musikalische Handschrift ist immer zu erkennen. Im Studienschwerpunkt Komposition konnte er sein Handwerk präzisieren. Seither durfte er verschiedene Auftragskompositionen realisieren.
Barbetrieb. Eintritt: CHF 20.–.

Montag, 17.2.25
Tschiertschen – Ein Skigebiet mit Zukunft? Referat und Diskussion
Hotel Alpina Lodge, Tschiertschen, 20.00 Uhr

Mit Roger Gfrörer – dem Mann, der auf der ganzen Welt Ski fährt und Tschiertschen einzigartig findet
Roger Gfrörer erzählt von den zahlreichen Skigebieten auf der ganzen Welt, die er schon erfahren hat. Er analysiert, was ein Skigebiet einzigartig und erfolgreich macht. Er zählt die Vorteile von Tschiertschen auf, wie z.B. die speziellen Pisten, Lage und das Dorf, wobei das Gesamterlebnis noch verbessert werden könnte. Pisten- und Schneemanagement sind weitere Themen.

Diskussion: Tschiertschen – Haben kleine Skigebiet noch Zukunft? Wie können sie gefördert werden? Was sind Alternativen? Energie- und Wasserverbrauch bei der technischen Beschneiung werden thematisiert, die Pistenführung aber auch die Angebote neben der Piste sollen diskutiert werden, um aufzuzeigen, in welche Richtung investiert werden könnte. Zum Gespräch mit Roger Gfrörer (Zürich) sind Hacher Bernet, Verwaltungsrat der Bergbahnen Tschiertschen und Simon Gredig, Stadtrat Chur ab 1.1.25 eingeladen. Moderation und Vertreter der Gäste: Hansjörg Hophan (Rafz, ZH).

Roger Gfrörers (53) Lebensziel ist es, jeden Skilift der Welt einmal gefahren zu sein. Ein wichtiger Nebeneffekt dieser Zielsetzung ist für ihn, dass er verschiedene Länder bereist und Skikulturen kennenlernt. Er hat bisher 719 Skigebiete besucht, über 6000 Skilifte in 23 Ländern befahren und ist international vernetzt mit anderen Skifahrer:innen. grandeboucle.blogspot.com/search/label/tschiertschen

Eintritt frei, Kollekte. Reservation: buero@pro-tschiertschen-praden.ch oder 079 451 98 75.

Montag, 24.2.25
Gianna Olinda Cadonau «Feuerlilie» mit Jan Rehwinkel, Text und Musik
Aux Losanges, Tschiertschen, 20.00 Uhr

In einem Bergdorf lernt die Journalistin Vera Kálmán, einen jungen Fremden kennen. Sie schreibt an einem Artikel über romanische Literatur, er hat ein altes Haus geerbt und versucht seine traumatischen Kriegserinnerungen hierhin zu verbannen. Die beiden treffen sich immer wieder und lernen sich nach und nach kennen. Kálmán erinnert Vera an ihre ältere Schwester Sophia, die ihrerseits in einer eigenen Welt lebt. Als Sophia zu Besuch kommt, begegnet auch sie dem geheimnisvollen Kálmán. Es entsteht eine überraschende Verbindung, die beide verändert.

Die Geschichte der drei Figuren wird mit Musik erzählt. Gedichte unterbrechen die Erzählung, schaffen einen zeitlosen Raum für die Essenz der drei Figuren und deren Freundschaft. Die Musik hält den Spannungsstrom, die Gespräche zwischen den drei Figuren und deren Freundschaft aufrecht, oder rahmt die Stille ein und verstärkt diese.

Gianna Olinda Cadonau schreibt Gedichte und Prosa auf Romanisch und Deutsch. 2023 erschien Cadonaus erster deutscher Roman «Feuerlilie». Das Manuskript wurde im 2022 mit dem Studer/Ganz Preis ausgezeichnet. 2023 erschienen die sechs Kurzgeschichten des Projekts «Die Ployphonischen», beim Verlag Editions Le poisson volant, Chapelle. Cadonau schreibt regelmässig für die Sendung Impuls, Radiotelevisiun Svizra Rumantscha. Ihre Kurzgeschichten wurden u.a. im Magazin Terra Grischuna und der Litteratura, der jährlichen Publikation neuer romanischer Texte veröffentlicht. Sie ist bei der Lia Rumantscha für die Kulturförderung verantwortlich und engagiert sich in verschiedenen Gremien für die Kultur in Graubünden. Die Lyrikerin lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Chur.
Jan Rehwinkel spielt seit 1997 Didgeridoo und ist Logopäde. Um sein Spiel zu erweitern schulte er seine Stimme und befasste sich mit Improvisation und indischer Rhythmik. Seit 2005 unterrichtet er Didgeridoo und arbeitet immer wieder in interdisziplinären Kunstprojekten mit, u.a. im Theaterstück Tell (Regie René Schnoz, Text Joachim B. Schmidt), an der Präsentation des «Il Hobbit» (Not Soliva, Übersetzer).
Eintritt: CHF 30.–. Reservation: aux-losanges.ch/ (ab Dezember 2024)

Montag, 3.3.25 

Gletscherarchäologie, eine kurze Geschichte, Dr. Thomas Reitmaier, Vortrag
Hotel Alpina Lodge, Tschiertschen, 20.00 Uhr

Die Klimaerwärmung sorgt seit Jahrzehnten dafür, dass in den Alpen die Gletscher und Eisflächen in kaum vorstellbarer Dimension und Geschwindigkeit geschmolzen und mittlerweile vielerorts beinahe verschwunden sind. Mit dieser radikalen Transformation der Gebirge einher geht die Tatsache, dass aus dem alpinen «Eisschrank» mitunter Jahrtausende alte Objekte, ja selbst Menschen auftauchen. Die Auffindung des 5300 Jahre alten «Ötzi» im Jahr 1991 ist das berühmteste Beispiel der Gletscherarchäologie. In den letzten 20 Jahren konnten in den Alpen, aber auch in anderen Teilen der Welt teilweise spektakuläre Funde im auftauenden Eis bzw. Permafrost entdeckt werden. Der besondere Wert dieser gletscherarchäologischen Fundstellen liegt darin, dass sich hier fragile organische Materialien über lange Zeiträume erhalten konnten. Diese ermöglichen der Archäologie nicht nur faszinierende Einblicke in neue Lebenswelten, sondern auch innovative Analysen sowie wichtige Umwelt- und Klimadaten. Allerdings wird sich das Zeitfenster für die Gletscherarchäologie durch den beschleunigten Zerfall des Eises in naher Zukunft schliessen. Daher wurden zuletzt die Massnahmen verstärkt, um das gefährdete Kulturerbe im Eis rechtzeitig zu retten. Neben der internationalen Zusammenarbeit bleiben hier vor allem die Information und Partizipation von Laien zentral. 
Dr. Thomas Reitmaier (*1977), Studium der Ur- und Frühgeschichte, Mittelalter- und Neuzeitarchäologie und Klassische Archäologie an der Universität Innsbruck, Promotion 2006. 2001-2006 Archäologischer Taucher, Amt für Städtebau Zürich, 2006 bis 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prähistorische Archäologie, Universität Zürich, seit 2012 Kantonsarchäologe von Graubünden. Archäologische Forschungen in den Alpen sowie in Marokko.
Eintritt frei, Kollekte.


Montag, 10.3.25 

Beyond Tradition, Film
Hotel Alpina Lodge, Tschiertschen, 20.00 Uhr

Der Dokumentarfilm «Beyond Tradition: Kraft der Naturstimmen» von Lea Hagmann und Rahel von Gunten begleitet einen jungen Sänger aus dem Appenzell und Sängerinnen aus dem georgischen Rustavi und dem skandinavischen Sápmi auf ihrer Reise des Brückenbauens zwischen Tradition und Innovation. Er zeigt anhand einzelner Biografien, woher diese jungen Menschen stammen, mit welchen Traditionen sie aufgewachsen sind und wie sie diese weiterentwickeln und damit ihre komplexen Identitäten ausdrücken. Der Film lässt die Protagonist/innen Meinrad Koch, Marja Mortensson und Ninuca Kakhiani erzählen, was ihnen Tradition bedeutet, warum sie sich mit dem appenzellischen Ruggusseli, der georgischen Mehrstimmigkeit und dem saamischen Joik verbunden fühlen, was sie an Ursprünglichem übernehmen und wo sie sich Veränderungen wünschen. Dabei werden auch zeitgenössische Diskussionen um Genderthemen, Kolonialismus und ethnische Minoritäten mit einbezogen.
Der Produzent und Kameramann Thomas Rickenmann spricht im Anschluss mit dem Publikum.
Bild: Beyond Tradition. Marja Mortensson. Foto©ExtraMileFilms
Barbetrieb. Eintritt CHF 20.–.

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